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3 Tipps für deine ETF-Suche: Finde deinen nachhaltigen ETF

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Du bist auf der Suche nach hilfreichen Tipps für deine ETF-Suche? Vor allem Nachhaltigkeit ist dir dabei sehr wichtig? Dann bist du hier richtig, denn ich habe drei Tipps für dich, damit du den für dich passenden nachhaltigen ETF findest, der zu dir und deinen persönlichen Werten passt. Danach findest du dich bestimmt besser in diesem Dschungel an nachhaltigen ETFs zurecht.

Bevor es mit den Tipps los geht, noch ein paar Basics…

Ein Überblick:

Nachhaltige ETFs haben leider oft mit Vorwürfen von Greenwashing zu kämpfen – meiner Meinung nach auch zurecht.

ABER… Ich bin trotzdem überzeugt davon, dass jeder nachhaltige ETF immer noch eine bessere Wahl ist, als ein konventioneller ETF der in Kohle, Öl & Co investiert. Genau deshalb möchte ich dir hier zeigen, wie du mit ein paar einfachen Schritten den für dich passenden & nachhaltigen ETF finden kannst.

Was versteht man unter (nachhaltigen) ETFs überhaupt?

Bei einem ETF (= Exchange Traded Funds) handelt es sich um einen Indexfonds der direkt an der Börse gehandelt wird. Du kannst dir einen ETF wie einen riesigen bunten Blumenstrauß oder einen prall gefüllten Obstkorb vorstellen. Ein Korb mit Unternehmensaktien aus den unterschiedlichsten Ländern und verschiedensten Branchen.

Das bedeutet für dich also, dass du dir nicht mehrere 100 unterschiedliche Aktien kaufen musst, um dein Risiko so breit als möglich zu streuen, sondern kannst mit nur einem ETF kostengünstig und weltweit gestreut investieren. Welche Unternehmen konkret in einem ETF landen, bestimmt der zugrundeliegende (nachhaltige) Index.

Falls dir ETFs oder der Begriff Index jetzt vielleicht noch gar nichts sagen, kann ich dir folgende Artikel ans Herz legen: Nachhaltige ETFs – Was steckt dahinter? Oder Einfache Erklärung des Begriffs „Index“ – so verstehst du den Kapitalmarkt besser

ETFs sind so beliebt geworden, weil du dir mit diesem Finanzprodukt zu sehr geringen Kosten ein weltweit gestreutes Portfolio aufbauen kannst.

Jetzt ist aber die Frage, ob das auch nachhaltig geht?

Meine erste Antwort wäre: „Naja, das kommt darauf an.“

Nachhaltige ETFs: Das Problem mit der Definition von Nachhaltigkeit

So schön es sich auch anhört… „Easy mit ETFs weltweit gestreut, supergünstig und auch noch nachhaltig investieren“. Tja, so leicht ist es leider nicht ganz. Denn aktuell ist es noch immer so, dass der Begriff Nachhaltigkeit nicht geschützt ist und daher die Gefahr von Greenwashing sehr groß ist. Das bedeutet, nur weil etwas als „nachhaltig“ oder „grün“ bezeichnet wird, muss es das nicht immer sein.

Dazu kommt noch, dass jede:r von uns ein anderes Verständnis von Nachhaltigkeit hat. Du kannst vielleicht Atomkraft für super halten, weil es grundsätzlich eine saubere Energie ist, die kein CO2 ausstößt. Ich dagegen mache mir aber Sorgen um den Atommüll, von dem wir immer noch nicht wissen, wie wir ihn entsorgen sollen. Ein klares und eindeutiges Richtig oder Falsch ist einfach sehr schwierig. Genau das macht das nachhaltige Investieren so schwierig.

Um dieses Problem beim Investieren in nachhaltige ETFs zu lösen, musst du einfach wissen, worauf du ein genaues Auge werfen musst. Da bist du hier auf meinem Blog schon an der richtigen Stelle und findest mit meinen Tipps den für dich passenden nachhaltigen ETF ganz leicht.

ESG, SRI & Co. – Was bedeuten all diese Kürzel für deine ETF-Auswahl?

Wenn du dich mit dem nachhaltigen Investieren (vor allem mit ETFs) auseinandersetzt, dann wirst du ziemlich sicher über Kürzel wie ESG (Environmental, Social & Governance) oder SRI (Socially Responsible Investing) stolpern. Was bedeuten diese beiden Begriffe überhaupt?

Nachhaltig investieren, heißt nicht nur in grüne Technologien zu investieren, sondern auch gesellschaftliche Aspekte und unternehmerische Verantwortung zu berücksichtigen.

Genau dafür stehen die drei Buchstaben in Kombination:

E (Environment) für Umwelt
S (Social) für Gesellschaft &
G (Governance) für unternehmerische Verantwortung.

Was hinter diesen drei Aspekten so alles stecken kann, ist vielseitig. Die nachfolgende Grafik zeigt dir nur einen kleinen Auszug davon.

Dann gibt es da auch noch SRI. Das steht für „Socially Responsible Investing“ und verfolgt oft einen noch strengeren Ansatz, wenn es um Nachhaltigkeit geht. In Deutsch übersetzt, spricht man häufig von „sozial verantwortlichem Investieren“, „werteorientiertes Investment“ oder „ethisches Investment“.

Wenn du dich jetzt auf die Suche nach einem nachhaltigen ETF machen möchtest, dann solltest du nach diesen beiden Kürzeln Ausschau halten. Du findest sie direkt im ETF Namen.

Darüber hinaus können auch Bezeichnungen wie „ESG Leaders“, „ESG Screened“, „ESG Enhanced“, „Low Carbon“, „paris aligned“, „ex CW (ex Controversial Weapons)“ etc. auf einen nachhaltigen ETF hindeuten.

Das sind zwar alles Begriffe, die sich schön nachhaltig anhören, aber sei vorsichtig. Nur weil „nachhaltig“ draufsteht, muss es nicht wirklich nachhaltig sein. Vor allem stellt sich auch die Frage, ob das zu deiner Vorstellung von Nachhaltigkeit passt.

Kürzel wie ESG & Co. werden in der Finanzbranche leider aktuell viel zu häufig verwendet, ohne dass der ETF auch wirklich nachhaltig ist.

Daher gebe ich dir hier meine Top 3 Tipps mit, wie du eine bessere Auswahl treffen kannst..

3 Tipps bei der Wahl eines nachhaltigen ETFs

ETF Tipp Nr. 1 – Welcher Investmentansatz kommt zum Einsatz?

Je nachdem welcher Investmentansatz für den nachhaltigen ETF (bzw. dem zugrundeliegenden Index) angewendet wird, kannst du dir schon ein erstes Bild machen. Die laut FNG (=Forum Nachhaltige Geldanlagen) wohl am häufigsten angewendeten Investmentansätze sind die Ausschlusskriterien und das normbasierte Screening.

Bei den Ausschlusskriterien werden oft nur die „bösesten der bösen“ Branchen (wie z.B. umstrittene Waffen, Kohleabbau, Tabak, etc.) ausgeschlossen.

Das normbasierte Screening wird häufig zusammen mit den Ausschlusskriterien angewendet. Hier werden die Unternehmen dahingehend kontrolliert, ob sie den internationalen Normen (wie z.B. UN Global Compact, OECD-Richtlinie, ILO-Kernarbeitsnormen, etc.) entsprechen und diese auch wirklich einhalten.

Sehr häufig kommt auch der sogenannte Best-in-Class Ansatz zum Einsatz. Dieser Investmentansatz sorgt besonders oft für Greenwashing Vorwürfe. Denn hier wird keine bestimmte Branche von Anfang an ausgeschlossen, sondern einfach das jeweilige Unternehmen ausgewählt, welches in egal welcher Branche zumindest noch am nachhaltigsten gilt (z.B. das „nachhaltigste“ Kohlekraftwerk). Das bedeutet, wenn du dir einen nachhaltigen ETF mit dieser Anlagestrategie näher ansiehst, kann es leicht sein, dass du ein Ölunternehmen oder andere umstrittene Branchen darin findest. Nicht jede:r kann sich mit diesem Investmentansatz identifizieren.

Neben den bereits erwähnten Investmentansätzen gibt es noch weitere, aber die erwähnten sind wohl die am häufigsten.

ETF Tipp Nr. 2 – Welche Top 10 Unternehmen stecken in dem nachhaltigen ETF?

Jetzt weißt du bereits welcher Investmentansatz zur Anwendung kommt, jetzt ist es besonders spannend, welche Unternehmen dahinterstecken. Ein Blick in die Top 10 Unternehmen kann dir da schon ein gutes erstes Bild verschaffen. Bei diesem Schritt werden die nachhaltigen ETFs dann oft erneut angezweifelt.

Verstehe ich, mir ist es am Anfang genauso gegangen.

Sehr oft stecken nämlich Unternehmen im nachhaltigen ETF, die du auf den ersten Blick nicht als nachhaltig bezeichnen würdest. Das hängt einerseits mit dem angewandten Investmentansatz (z.B. Best-in-Class) zusammen, aber auch mit der Tatsache, dass beim nachhaltigen Investieren mehrere Aspekte berücksichtigt werden (Stichwort ESG).

Das heißt, wenn sich ein umweltschädliches Unternehmen besonders um gesellschaftliche Themen (S – Social) und verantwortungsvolles Wirtschaften (G- Governance) kümmert, kann es trotzdem ein gutes Nachhaltigkeitsrating bekommen. Mit einem guten Nachhaltigkeitsrating landet das Unternehmen dann im nachhaltigen ETF.  

Daher möchte ich dir diesen Tipp wirklich ans Herz legen: Wirf unbedingt zumindest einen Blick auf die Top 10 Unternehmen. Dann kannst du dir überlegen, ob das für dich im Sinne der Nachhaltigkeit in Ordnung geht oder du dir eigentlich eine andere Auswahl an größten Positionen in deinem nachhaltigen ETF wünschen würdest.

Ich finde es einfach wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Nur so kann man gute Finanzentscheidungen treffen mit denen man sich wohlfühlt.

ETF Tipp Nr. 3 – Orientiere dich an nachhaltigen Siegeln, Tests & Co.

Dieser Tipp ist vielleicht eher für nachhaltige Fonds geeignet, aber es wird auch immer wichtiger bei ETFs – nachhaltige Siegel. Wenn du mit dem Investieren in ETFs bereits vertraut bist, dann weißt du, dass da sehr oft mehrere 100 Unternehmen drinstecken. Jedes Unternehmen auf eigene Faust überprüfen zu wollen, kann da schon sehr schnell zu einer Mammut Aufgabe werden.

Orientiere dich deshalb daran, was Brancheninsider:innen (z.B. Nachhaltige Ratingagenturen, Journalist:innen, Analyst:innen, etc.) zu den nachhaltigen ETFs sagen und welche Bewertungen diese abgeben. Es gibt unterschiedliche Nachhaltigkeitssiegel wie das FNG-Siegel, das ECOreporter Siegel oder das österreichische Umweltzeichen. Diese Siegel sind zwar eigentlich für aktiv gemanagte nachhaltige Fonds ins Leben gerufen worden, aber es werden zunehmend auch immer mehr ETFs beurteilt. Da gibt es auch oft nähere Infos zu genaueren Analysen und du bekommst ein Bild davon, ob der jeweilige ETF dann zur eigenen Anlagestrategie passt oder eben nicht.

Welche Tipps du dir merken solltest, bei der Suche nach nachhaltigen ETFs

Wenn du diese Tipps bei deiner Suche nach nachhaltigen ETFs berücksichtigst, dann wirst du bestimmt die Auswahl schon stark eingrenzen können.

Hier nochmal in aller Kürze & Würze, was du dir jedenfalls mitnehmen solltest von diesem Blogbeitrag:

  • Nur weil etwas als nachhaltig bezeichnet wird, muss das nicht bedeuten, dass es auch zu deiner persönlichen Definition von Nachhaltigkeit passt. Finde heraus, mit welcher nachhaltigen Investition du dich wohl fühlst.
  • Kürzel wie „ESG“, „ESG Leaders“, „Low Carbon“, „SRI“ & Co deuten auf nachhaltige ETFs hin
  • Bevorzuge nachhaltige ETFs mit der Bezeichnung „SRI“ – denn diese sind tendenziell nachhaltiger, da ein strengerer Ausschluss zum Einsatz kommt.
  • Beachte die drei Tipps bei deiner Suche nach nachhaltigen ETFs:
    (1) Welcher Investmentansatz?
    (2) Welche Top 10 Unternehmen stecken in dem nachhaltigen ETF?
    (3) Achte auf Nachhaltigkeitssiegel
  • Je strenger du mit deinen Kriterien für einen nachhaltigen ETF bist, desto mehr Unternehmen wirst du ausschließen müssen. Das bedeutet auch, dass deine Diversifikation (= Risikostreuung) darunter leiden wird.

Jetzt weißt du, worauf du bei der Wahl nachhaltiger ETF achten solltest. Das heißt, die Suche kann beginnen. Wenn du dir eine gesammelte Übersicht unterschiedlichster Kriterien für deine ETF-Suche wünscht, dann hol dir meine ETF-Checkliste für 0 €. Dann bleibt mir nur mehr zu sagen… Viel Spaß beim Investieren in nachhaltige ETFs.