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Börsenlexikon für nachhaltige Investor*innen

Dein Börsenlexikon fürs nachhaltige Investieren

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Hier in meinem Börsenlexikon fürs nachhaltige Investieren findest du die wichtigsten Begriffe, wenn du dich mit dem nachhaltigen Investieren auseinandersetzen möchtest…

Ja ich weiß, dass all diese unterschiedlichen Begriffe wirklich sehr verwirren können. Aber lass dich davon nicht verunsichern. Damit du eine gesammelte Stelle von diesen unterschiedlichen Begrifflichkeiten hast, habe ich mir gedacht, erstelle ich hier so eine Art Börsenlexikon fürs nachhaltige Investieren.

Ich starte einfach mal mit der Liste, in dem Wissen, dass sie definitiv noch nicht vollständig ist. ABER da bist du jetzt gefragt. Denn wann auch immer, dir ein Begriff unterkommt der vielleicht nicht in dieser Liste ist, schreib mir gerne eine Mail und ich ergänze ihn dann. Vorausgesetzt er passt zum Thema rund um Nachhaltigkeit & Geld versteht sich. 

So kann die Liste immer weiter wachsen. 

A

Aktie

Ein Aktie ist ein Wertpapier, mit dem du dir einen (oft kleinen) Anteil eines Unternehmen kaufen kannst.

Anleihe

Eine Anleihe ist ein Wertpapier, bei dem einem Unternehmen ein „Kredit“ für eine gewisse Zeit gewährt wird. Gelten oft als sicherer im Vergleich zu Aktien. 

Ausschlusskriterien

Definierte Kriterien wie z.B. schließen bestimmte Investments aus. Häufig verwendete Ausschlusskriterien sind z.B. Waffen, Tabak, Kohle, Tierversuche, etc.

ausschüttend 

Gegenteil von thesaurierend. Bei einem ausschüttenden ETF werden deine Gewinne bzw. Erträge auf dein (Verrechnungs-)Konto überwiesen.

B

Benchmark

= Messlatte oder Vergleichswert für die Wertentwicklung verschiedener Anlageformen. International bekannte Benchmarks (=auch genannt Indizes) sind z.B. MSCI-Indizes, Dow Jones, S&P 500, DAX, in Österreich der ATX oder der VÖNIX.

Best-in-Class

Bei dieser nachhaltigen Anlagestrategie, basierend auf ESG-Kriterien, werden die besten Unternehmen innerhalb einer Branche, Kategorie der Klasse ausgewählt. 

BIP (=Bruttoinlandsprodukt)

BIP steht für das Bruttoinlandsprodukt und gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft wie z.B. Österreich hergestellt wurden. Gilt als Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Wirtschaft. 

C

Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck)

Das ist eine Kennzahl für die Summe der Kohlendioxid- und ggf. weiteren Treibhausgasemissionen, die direkt und indirekt durch eine Aktivität verursacht werden. Gemessen wird der Carbon Footprint in Tonnen CO2.

Climate Action Plan 

= Aktionsplan der EU: „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“. Dieser wurde von der EU im März 2018 veröffentlicht. Der Aktionsplan soll helfen, eine nachhaltigere und umweltverträglichere Wirtschaft zu schaffen. 

CSR

= Corporate Social Responsibility, beschreibt gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens. Darunter wird verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln verstanden, das ökologisch relevante Aspekte ebenso wie die soziale Beziehung des Unternehmens zu seinen Mitarbeiter*innen und Mitmenschen umfasst. 

D

Dachfonds

Bei einem Dachfonds wird nicht in unterschiedliche Aktien oder Anleihen investiert, sondern in Fondsanteilen anderer Fonds.

Depot 

brauchst du, um überhaupt Wertpapiere kaufen zu können. Ist dein „Konto“ für deine Wertpapiere.

Diversifikation 

Das bedeutet ganz einfach, dass du dein Risiko so breit als möglich streuen sollst. Beim Investieren grundsätzlich (unterschiedliche Wertpapiere, Notgroschen, etc.) aber auch wenn du dir einzelne ETFs suchst (im Idealfall weltweit gestreuten ETF). 

Divestment

Unter einem Divestment versteht man den Abzug von Investitionskapital aus Aktien, Anleihen und Fonds.

Dividenden 

Gewinnausschüttungen von Aktien

Dow Jones Sustainability Indizes

Ist eine Familie von insgesamt 50 Aktienindizes, die neben ökonomischen auch ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen.

E

Engagement

Eine von unterschiedlichen nachhaltigen Anlagestrategien und darunter versteht man einen langfristigen Dialog von Investor*innen und Unternehmen mit dem Ziel, die Unternehmensführung davon zu überzeugen, dass das Geschäftsmodell an die globalen Klima- & Nachhaltigkeitsziele anpasst wird.

ESG

= Environment, Social & Governance – übersetzt: Umwelt (E), Soziales & Gesellschaftliches (S) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (G). Das Kürzel ESG (neben vielen anderen wie z.B. ESG Screened, ESG Leaders, etc.) deutet auf nachhaltige Finanzprodukte hin.

ESG-Ratings

Bei einem ESG-Rating werden unterschiedliche Kriterien von nachhaltigen Ratingagenturen beurteilt. Neben dem Klimaschutz fließen bspw. das gesellschaftliche Engagement des Konzerns, Themen wie Diversity, Arbeitssicherheit, der Gesundheitsschutz und eine nachhaltige Unternehmensführung mit in die Bewertung ein.

 

ETF 

=Exchange Traded Fund. Das bedeutet übersetzt soviel wie: „Indexfonds der direkt an der Börse gehandelt wird“. Stell ihn dir vor wie einen riesigen Blumenstrauß an ganz vielen unterschiedlichen Unternehmen. 
 

Eurosif 

Das „European Sustainable and Responsible Investment Forum“ ist eine europaweiter Zusammenschluss, der Nachhaltigkeit über den Weg der Finanzmärkte fördert.

F

Fondsvolumen

Das Fondsvolumen zeigt, wie viel Geld insgesamt in diesen Fonds oder ETF investiert wurde. Grundsätzlich gilt, je höher desto besser (denn je sicherer ist er vor einer Auflösung). 

FNG-Siegel

(=Forum Nachhaltige Geldanlagen). Das FNG-Siegel ist der SRI-Qualitätsstandard und ein sehr weit verbreitetes Qualitätssiegel im deutschen Raum. Es soll einen Mindeststandard für nachhaltige Fonds gewährleisten. 

G

Governance 

= verantwortungsvolle Unternehmensführung. Das bezieht sich auf die Verantwortung von Vorständen hinsichtlich der sozialen und ökologischen Performance ihres Managements und der Unternehmenskultur. 

Greenwashing 

PR- & Kommunikationsmaßnahmen von Unternehmen, die das Ziel haben, sich selbst in der Gesellschaft ökologisch und sozial verantwortungsbewusst darzustellen. Es allerdings wenn man genauer hinsieht, gar nicht sind und sich klassisch einfach nur „grün gewaschen“ haben. 

GRI 

Die „Global Reporting Initiative“ dient als Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichte. Transparenz ist dabei enorm wichtig. 

H

 

I

Impact Investment

Mit Impact Investing möchte man gezielt in Unternehmen, Organisationen und Fonds investieren, die einen echten positiven Beitrag für Mensch & Umwelt bewirken. Von Impact Investing sollte erst geredet werden, wenn auch wirklich eine Wirkung gemessen werden kann und transparent dargestellt wird.

Index

Ein Index ist ein Indikator für die Entwicklung eines bestimmten Marktes. Je nachdem welcher Markt abgedeckt wird, gibt es unterschiedliche Beispiele für Indizes: MSCI World (Welt), DAX (Deutschland), ATX (Österreich)

Institutioneller Investor

Das sind die richtig großen Investor*innen. Sie investieren entweder ihre eigenen Vermögenswerte oder verwaltet sie für andere wie z.B. Versicherungen, Pensionskassen, Vorsorgekassen, Kapitalanlagegesellschafen (KAGs) das tun.

J

 

K

KAG

= Kapitalanlagegesellschaften verwalten Investmentsfonds. Das heißt ganz einfach gesagt, sie sammeln Geld von Privatinvestor*innen ein und investieren es dann in ganz viele unterschiedliche Wertpapiere (Aktien, Anleihen, etc). 

L

 

M

Mikrofinanzfonds 

Eine Art von Anlagemöglichkeit. Investitionen in Mikrofinanzfonds, werden in Form von sehr kleinen Krediten an Kleinstgewerbetreibende meist in Schwellen- und Entwicklungsländern vergeben. 

MSCI World 

Der MSCI World ist ein Index, welcher die wirtschaftliche Entwicklung des Weltmarktes darstellt. Im MSCI World sind rund 1.500 Unternehmen aus 23 unterschiedlichen Industrieländern (wie USA, Japan, europäische Länder, etc.) enthalten.

N

Nachhaltige Gütesiegel 

Sie sollen Verbraucher*innen bei der Auswahl von Finanzprodukten eine Orientierung innerhalb zahlreicher regionaler, nationaler und internationaler Siegel geben. Beispiele im DACH-Raum sind dafür: das Österreichische Umweltzeichen (UZ49), FNG-Siegel, EcoReporter-Siegel

Nachhaltigkeits-Ratingagenturen

Das sind eigene Agenturen, die von Großinvestor*innen wie Banken, Versicherungen, etc. beauftragt werden, um zu beurteilen, wie nachhaltig einzelne börsennotierte Unternehmen sind. Für diese Beurteilung werden unterschiedliche Informationen herangezogen wie z.B. die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen selbst, aber auch Berichte von NGOs, Medienberichte, etc. Bekannte Nachhaltigkeits-Ratingagenturen sind z.B. ISS ESG, Sustainalytics, MSCI ESG Research, etc. 

Normbasiertes Screening

Eine von unterschiedlichen nachhaltigen Anlagestrategien, bei der die Investments nach ihrer Konformität mit bestimmten internationalen Standards geprüft werden. Beispiele für solche internationalen Richtlinien sind z.B. OECD, ILO-Kernarbeitsnormen, UN Global Compact, etc.

O

Ökologischer Fußabdruck 

Der ökologische Fußabdruck verdeutlicht, wie viel Land- & Wasserfläche notwendig ist, um die Produktions- und Konsumaktivitäten einer Stadt oder eines Landes dauerhaft aufrechtzuerhalten. 

P

Physische Replikation (bei ETFs)

Bei einer physischen Replikation eines ETFs wird der zugrundeliegende Index in gleicher Gewichtung nachgekauft (vollständig replizierend). Das heißt, im ETF sind exakt dieselben Unternehmen enthalten, wie im Index. 

Portfolio 

Zusammenstellung und Aufteilung von deinem ganzen Vermögen bzw. aller Investitionen in deinem Wertpapierdepot.

PRI 

Die Principles for Responsible Investment sind von den Vereinten Nationen entwickelte Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investieren. Unterzeichner verpflichten sich, festgelegte ESG-Kriterien zu beachten. 

Q

R

Ratings

Ratings sind vergleichende Beurteilungen unternehmerischer Aktivitäten auf Basis einheitlicher Merkmale. Diese Ergebnisse werden dann einer Skala zugeordnet. Früher wurden nur Finanzratings erhoben (also nur die finanzwirtschaftlichen Erfolge gemessen). Aber jetzt werden mit Nachhaltigskeitsratings (=ESG-Rating) auch gesellschaftliche, soziale und ökologische Aspekte beurteilt.

Rendite 

= Ertrag einer Investition. Meistens in % angegeben

Replikationsmethode 

Die Replikationsmethode ist vor allem bei ETFs relevant und gibt an, wie der zugrundeliegende Index abgebildet wurde. Es gibt dafür drei unterschiedliche Methoden: physische Replikation, das Sampling und synthetische Replikation. 

S

Sampling (bei Replikationsmethode von ETFs)

Im Gegensatz zur physischen Replikation kauft der ETF-Anbieter bei einem Sampling nur eine Auswahl der Titel im Index. Das heißt er verzichtet auf einzelne Titel, die einen sehr geringen Anteil am Index haben. 

Scope 1 – Emissionen

Emissionen aus Quellen, die dem Unternehmen direkt zuzurechnen sind oder von ihm kontrolliert werden, z.B. aus der direkten Nutzung fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Wärme und Strom in eigenen Betriebsanlagen oder durch die Nutzung von Diesel oder Benzin für den Antrieb des eigenen Fuhrparks.

Scope 2 – Emissionen

Werden durch die vom Unternehmen zugekaufte Energie (Strom, Wärme) beim Energieerzeuger verursacht.

Scope 3 – Emissionen

Umfassen die vor- und nachgelagerten indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette verursacht werden, z.B. durch Förderung, Verarbeitung und Lieferung von Rohstoffen und Halbfertigprodukten, Geschäftsreisen, Vertrieb von Produkten durch Dritte und nachgelagerte Nutzung der Produkte eines Unternehmens (d.h. durch KundInnen).

SDGs

Darunter sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gemeint – die Sustainable Development Goals.

SRI 

= Sustainable Responsible Investing. Übersetzt bedeutet das so viel wie „sozialverantwortliches Investieren“. Das ist eines von vielen Kürzeln, das auf Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten hindeutet. 

Synthetische Replikation (bei ETFs)

auch oft Swap-ETFs genannt. Hier geht der ETF-Anbieter mit einem Kreditinstitut ein Tauschgeschäft ein. Das bedeutet, der ETF hat zwar einen bestimmten Index im ETF-Namen, aber es stecken nicht dieselben Unternehmen im jeweiligen ETF. Swap-ETFs kommen häufig bei Nischen-ETFs zum Einsatz. 

T

TER 

= Total Expense Ratio. Das sind die laufenden Kosten für einen ETF.

Themenfonds

Nachhaltige Themenfonds fokussieren sich auf ganz bestimmte Themen. Das kann z.B. saubere Energie, Diversity, etc. sein. 

thesaurierend 

Bei einem thesaurierenden ETF werden die Gewinne (z.B. Dividenden) nicht auf dein Konto ausbezahlt, sondern automatisch wieder investiert. Oft spricht man da auch von einem reinvestierenden ETF. Das Gegenteil davon wäre ein ausschüttender ETF.

U

UZ49 

Diese Abkürzung steht für das Österreichische Umweltzeichen für Finanzprodukte. Es ist eines von unterschiedlichen Nachhaltigkeitssiegeln im DACH-Raum. 

V

Volatilität

Die Bandbreite der Schwankungen eines Kursverlaufs in der Vergangenheit. Je höher die Volatilität, desto risikoreicher gilt eine Aktie.

W

 

X

Y 

Z

Zinseszinseffekt 

Der Zinseszinseffekt beschreibt das exponentielle Wachstum einer festverzinsten Anlage über einen gewissen Zeitraum. Oft wird der Zinseszinseffekt auch als das 8. Weltwunder bezeichnet, denn er lässt dein Geld von selbst mehr werden.