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Unterschied von Fonds & ETFs

Was ist der Unterschied zwischen Fonds & ETFs?

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei aktiven Fonds versuchen Fondsmanager*innen bewusst „besser“ als der Markt zu sein, was sehr oft zu hohen Kosten führen kann.
  • Passive ETFs hingegen haben kein aktives Fondsmanagement, sondern bilden einfach einen zugrundeliegenden Index (z.B. den Weltmarkt mit einem MSCI World, den österreichischen Markt mit einem ATX, etc.) ab.
  • Hauptunterschied zwischen Fonds & ETFs liegt darin, dass aktive Fonds oft hohe Kosten verursachen und letztendlich aber nicht unbedingt zwangsweise besser performen müssen. ETFs sind im Gegensatz dazu kosteneffizienter, da einfach ein bestimmter Markt passiv abgebildet wird.
  • In Sachen Nachhaltigkeit gibt es bei aktiven Fonds aktuell deutlich mehr „Kontrollmechanismen“ (z.B. nachhaltige Gütesiegel wie FNG-Siegel oder Österreichisches Umweltzeichen Vergleichsplattformen) für dich als Privatinvestor*in, um die nachhaltigen Fonds auf Greenwashing zu überprüfen. Bei nachhaltigen ETFs kommt das zwar immer mehr, aber das Angebot ist noch nicht so groß.

So das war nur ein kleiner Überblick, jetzt schauen wir uns das noch näher an. Du wirst ganz viele unterschiedliche Blogartikel oder YouTube Videos finden, die dir erklären, wie sich Fonds und ETFs voneinander unterscheiden. Ich möchte dir hier darüber hinaus auch einen kleinen Überblick dazu geben, wie sich die beiden Finanzprodukte aus Nachhaltigkeitssicht meiner Meinung nach unterscheiden.

Was erwartet dich:

Was sind die Unterschiede zwischen Fonds und ETFs?

Es gibt unterschiedliche Kriterien, wo sich Fonds & ETFs voneinander unterscheiden. Die wichtigsten habe ich dir hier in aller Kürze und Würze zusammengefasst:

  • Fondsmanagement: Fonds werden aktiv gemanagt, ETFs hingegen bilden einen Index ab
  • Handel: ETFs werden direkt an der Börse gehandelt (deswegen auch oft die Bezeichnung als „börsengehandelter Indexfonds“). Aktive Fonds hingegen werden z.B. über eine Bank gekauft und verkauft
  • Kosten & Gebühren: Bei ETFs fallen keine Kosten für das Fondsmanagement und keine Ausgabeaufschläge an, was sie deutlich günstiger macht im Vergleich zu aktiven Fonds
  • Transparenz: Grundsätzlich ist die Transparenz bei ETFs höher, da man weiß, welcher Index abgebildet wird.
  • Nachhaltigkeit: Wenn es allerdings um Nachhaltigkeit geht, gibt es bei aktiven Fonds mehrere externe Stellen, Ratingagenturen, NGOs & Co., die sich die Nachhaltigkeit der Fonds ansehen und ihre Einschätzungen dazu abgeben. Bei zertifizierten nachhaltigen Fonds kannst du auch von einem gewissen Mindeststandard ausgehen, was bei ETFs oft schwieriger ist.
  • Risiko: Sowohl aktive Fonds, als auch ETFs sind mit Risiken verbunden (so wie alles, wenn du am Kapitalmarkt dein Geld investierst)

Vor- & Nachteile von aktiven Fonds

Vorteile Fonds:

  • Aktive Verwaltung:
    Aktive Fonds werden von Fondsmanager*innen „betreut“, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrung einsetzen, um die besten Anlageentscheidungen zu treffen. Sie haben die Möglichkeit, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.
  • Flexibilität:
    Fondsmanager*innen können z.B. in Krisen deutlich schneller reagieren und auf die Marktlage reagieren (z.B. Aktien so schnell als möglich kaufen bzw. verkaufen)
  • Spezialisierte Anlagestrategien:
    Bei nachhaltigen Fonds kann vom Fondsmanagement mehr Engagement betrieben werden, um wirklich für eine nachhaltige Transformation im Unternehmen zu sorgen
  • Kontrolle vom „Markt“ wird immer mehr:
    Es gibt mehrere zertifizierte nachhaltige Fonds und Vergleichsplattformen, um sich selbst ein Bild hinsichtlich Nachhaltigkeit machen zu können

Nachteile Fonds:

  • Höhere Kosten:
    Laufende Kosten für das aktive Fondsmanagement und die Verwaltung sind deutlich höher als bei ETFs. Noch dazu kommt bei Fonds ein Ausgabeaufschlag
  • Begrenzte Transparenz:
    Während ETFs ihre Portfolios regelmäßig offenlegen, können Fonds ihre Bestände seltener oder in weniger detaillierter Form veröffentlichen. Dies kann es schwieriger machen, genau zu wissen, in welche Unternehmen oder Wertpapiere der Fonds investiert. Da musst du dich auf z.B. Vergleichsplattformen verlassen
  • Geringere Liquidität
    Nachhaltige Fonds können weniger liquide sein als ETFs. Dies bedeutet, dass es schwieriger sein kann, Anteile an einem Fonds zu kaufen oder zu verkaufen, insbesondere wenn es sich um kleinere oder spezialisierte Fonds handelt.
  • Gefahr vor Greenwashing sehr hoch

Vor- & Nachteile von nachhaltigen ETFs

Vorteile ETFs

  • Breite Risikostreuung:
    ETFs investieren in einen bestimmten Index oder eine bestimmte Anlageklasse und bieten somit eine breite Streuung des investierten Kapitals. Dadurch wird das Risiko reduziert, das mit der Konzentration auf einzelne Aktien oder Anleihen verbunden ist.
  • Geringe Kosten:
    Da sie passiv verwaltet werden und versuchen, die Performance eines Index nachzubilden, entfallen hohe Managementgebühren. Dies ermöglicht es dir, einen größeren Teil der Rendite zu behalten.
  • Transparenz:
    ETFs veröffentlichen regelmäßig ihre Portfolios, sodass Anleger*innen genau wissen, in welche Wertpapiere sie investieren. Das ermöglicht eine bessere Nachverfolgung und Kontrolle der Investitionen.
  • Hohe Liquidität
    ETFs können während der Handelszeiten an der Börse gekauft und verkauft werden, ähnlich wie Aktien. Dies bedeutet, dass Anleger*innen flexibel sind und zu aktuellen Marktpreisen handeln können.

Nachteile ETFs

  • Begrenzte Flexibilität:
    Da ETFs versuchen, die Performance eines bestimmten Index nachzubilden, ist ihre Zusammensetzung relativ starr. Das führt dann auch automatisch oft zu einer weniger nachhaltigen Wirkung (weil eben passiv)
  • Keine aktive Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen:
    ETFs passen ihre Portfolios in der Regel nicht aktiv an. 
  • Weniger Auswahl an nachhaltigen ETFs:
    Obwohl das Angebot an nachhaltigen ETFs in den letzten Jahren gestiegen ist, ist es immer noch begrenzt im Vergleich zu herkömmlichen ETFs oder aktiven Fonds.
  • Kompromisse in Sachen Nachhaltigkeit notwendig:
    Nachhaltige ETFs haben manchmal das Ziel, eine breite Diversifikation zu gewährleisten und den zugrunde liegenden Index so genau wie möglich abzubilden. Dies kann bedeuten, dass sie Unternehmen in ihr Portfolio aufnehmen, die zwar ESG-Kriterien erfüllen, aber möglicherweise nicht so streng nachhaltig sind, wie du es dir wünschen würdest

Sind ETFs besser als aktive Fonds?

Darauf gibt es keine klare „Ja“ oder „Nein“ Antwort. Zumindest wirst du von mir keine hören. Das ist nämlich komplett davon abhängig, was du dir am Ende des Tages von deiner Geldanlage wünscht und vor allem auch, was du dir in Sachen Nachhaltigkeit vorstellst.

Wenn du dir ein Finanzprodukt wünschst, von dem du dir erhoffst, dass es die Welt rettet, dann wirst du wahrscheinlich mit beiden nicht zufrieden sein. Aber es gibt nun mal die Investor*innen, die bevorzugen die niedrigen Kosten und breite Diversifizierung von ETFs.

Aber es gibt dann auch diejenigen, die aktive Fonds bevorzugen, weil sie z.B.  höhere Ansprüche an nachhaltige Anlagestrategien haben. Du musst dich ja gar nicht unbedingt entscheiden, sondern kannst beides kombinieren. 

Letztendlich ist es nicht so sehr eine Frage, ob ETFs besser sind als aktive Fonds oder umgekehrt, sondern welche Art von Finanzprodukt am besten zu deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen passt. Die Hauptsache ist, dass du deine Investitionen diversifizierst, informiert bleibst und eine langfristige Perspektive einnimmst, um deine finanziellen Ziele zu erreichen.

Nachhaltigkeit: Sind aktive Fonds nachhaltiger als ETFs?

Wenn wir uns jetzt die genaue Brille aufsetzen und die Nachhaltigkeit betrachten wollen, gibt es jetzt auch wieder kein eindeutiges klares „Ja“ oder „Nein“.

Wie bereits erklärt, Fonds werden von Fondsmanager*innen verwaltet, die aktiv Entscheidungen treffen, welche Aktien oder Anleihen in den Fonds aufgenommen werden. Einige aktive Fonds haben sich auf nachhaltige Investitionen spezialisiert und legen besonderen Wert auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG-Kriterien).

Diese Fondsmanager*innen führen intensive Analysen durch, um Unternehmen zu identifizieren, die sich durch ihre positiven sozialen und ökologischen Praktiken auszeichnen. Sie wählen gezielt Unternehmen aus, die zum Beispiel erneuerbare Energien fördern, Umweltstandards einhalten oder soziale Gerechtigkeit unterstützen. Das heißt, da kann viel mehr Expertise einfließen (wenn sie auch wirklich vorhanden ist – denn häufig gibt es da auch viel Greenwashing).

Im Gegensatz dazu sind ETFs nun mal häufig passiv verwaltete Fonds, die lediglich versuchen, die Performance eines bestimmten Index abzubilden. Das bedeutet, dass ETFs in der Regel die Aktien oder Anleihen im Index kaufen, ohne eine aktive Auswahl zu treffen.

Es gibt allerdings mittlerweile eine wachsende Anzahl von nachhaltigen ETFs, die speziell darauf ausgerichtet sind, Unternehmen mit positiven ESG-Kriterien abzubilden. Diese ETFs wählen Unternehmen aus, die bestimmte Nachhaltigkeitsstandards erfüllen und schließen solche aus, die in kontroverse Geschäftspraktiken verwickelt sind.

Fazit: Wenn es um die Wahl zwischen aktiven Fonds und ETFs geht…

Du wirst es schon bemerkt haben, dass es bei der Wahl zwischen aktiven Fonds und ETFs hinsichtlich Nachhaltigkeit kein eindeutiges „besser“ oder „schlechter“ gibt. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.

Aktive Fonds bieten die Möglichkeit einer gezielten Auswahl von nachhaltigen Unternehmen und einer aktiven Anpassung an sich ändernde Nachhaltigkeitsstandards. ETFs hingegen bieten breite Diversifikation und niedrigere Kosten, wobei zunehmend nachhaltigere Optionen verfügbar sind.

Du hast aber natürlich auch die Wahl, in beides zu investieren. Ein Ansatz, den ich persönlich gerne verfolge, ist der sogenannte Core-Satellite-Ansatz. Das bedeutet, dass du dir eine „risikoärmere“ Basis mit z.B. einem nachhaltigen Welt-ETF aufbaust und dann bei einzelnen kleineren Themen auf wirklich nachhaltige Finanzprodukte setzt (zertifizierte nachhaltige Fonds, Crowdinvesting-Projekte, Mikrofinanzfonds, etc.). Die einzelnen deutlich kleineren „Satelliten“ können dann ein höheres Risiko tragen, weil du eine breit diversifizierte Basis (mit z.B. einem nachhaltigen Welt-ETF) hast. Diese jeweiligen Satelliten können dann auch wirklich deine Herzensthemen abdecken.

Sowohl aktive Fonds als auch ETFs können nachhaltige Anlageoptionen bieten. Die Wahl zwischen den beiden hängt von deinen individuellen Präferenzen, Zielen und Werten ab. Unabhängig davon, für welchen Ansatz du dich entscheidest, ist es wichtig, sich über die Nachhaltigkeitspraktiken und -kriterien des Fonds oder ETFs zu informieren, um sicherzustellen, dass sie deinen eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen. Letztendlich geht es ja darum, dass du eine Investmentlösung für dich findest, die sowohl finanziell als auch ethisch zu dir passt.