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Auf der Suche nach einem nachhaltigen Konto in Österreich?

Bank mit grünem Image – und trotzdem in Fossile investiert?

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Nachhaltiges Konto in Österreich: Wie viel Wirkung steckt tatsächlich drin?

Du weißt bereits, welchen Unterschied deine Geldentscheidungen machen können und begibst dich nun endlich auf die Suche nach einem nachhaltigen Konto in Österreich.

Doch dann stößt du auf etwas, das in deinem Kopf einfach nicht zusammengeht…

Viele Banken werben zwar mit „grünen“ Produkten wie z.B. einem grünem Konto oder nachhaltigen Fonds – doch finanzieren gleichzeitig fossile Energien oder sogar Rüstung.

Tja, und leider muss ich an dieser Stelle sagen: Willkommen im Widerspruch.

Oder besser gesagt: in einem System, das selten schwarz-weiß ist.

Die gute Nachricht: Du bist nicht allein mit deinen Fragen und ich hoffe, dir mit diesem Blogartikel etwas Orientierung in diesem Finanzdschungel geben zu können. Zumindest hab ich jedenfalls ein paar Tipps für dich bereit, wenn du mit deinem Geld Schritt für Schritt einen Unterschied machen möchtest. Doch bitte bedenke immer: es geht nicht um Perfektion. Es geht vielmehr darum, ein Bewusstsein zu entwickeln und informierte Entscheidungen treffen zu können.

Was dich erwartet: 

Warum es Sinn macht, dein Konto zu hinterfragen

Wir denken bei nachhaltigen Finanzen oft an Investments. Aber ein großer Hebel liegt still und leise auf deinem Girokonto.

Denn: Dein Geld schläft nicht.

Es arbeitet – nur nicht unbedingt für dich.

Banken verwenden dein Geld, um Kredite zu vergeben oder Projekte zu finanzieren. Und was du mit deinem Geld nicht kontrollierst, kann sehr wohl gegen deine Werte arbeiten.

Ein nachhaltiges Konto bedeutet:

  • Deine Einlagen werden nicht für fossile oder ethisch fragwürdige Projekte genutzt
  • Die Bank ist transparent über ihre Kreditvergaben und Investitionen
  • Es gibt klare ökologische & soziale Kriterien
  • Nachhaltigkeit ist nicht nur Marketing, sondern Struktur
© Sarah Chai | Pexels

Nachhaltiges Konto in Österreich: Was du wissen solltest

Aktuell gibt es in Österreich keine Bank, die zu 100 % nachhaltig aufgestellt ist.

Viele Banken bieten allerdings immerhin nachhaltige Produkte innerhalb ihres Angebots – zum Beispiel ein Gemeinwohlkonto oder Konten mit dem Österreichischen Umweltzeichen (UZ 49).

Das Problem: Diese Angebote stammen meist von Banken, die Teil größerer Gruppen sind, die nicht durchgängig nachhaltig wirtschaften.
Beispielhaft: Eine Bank kann ein Gemeinwohlkonto führen – aber gleichzeitig über ihre Konzernstruktur fossile Energien finanzieren.

Deshalb gilt:

  • „Grün“ bedeutet nicht automatisch nachhaltig
  • Greenwashing ist (leider) real
  • Es gibt kein perfektes Konto – aber es gibt bewusstere Entscheidungen

Und ja glaube mir, ich würde mir auch wünschen, dass wir in Österreich eine nachhaltige Bank hätten, deren Kerngeschäft ausschließlich darin besteht, mit Geld Gutes zu bewirken. Leider ist das aktuell (noch) nicht der Fall.

Woran du dich aber orientieren kannst

Wenn du ein nachhaltiges Konto in Österreich suchst, helfen dir diese drei Tipps auf alle Fälle weiter:

1. Achte auf das Österreichische Umweltzeichen (UZ 49)

Das UZ 49 ist eine verlässliche Orientierungshilfe für Finanzprodukte, die strenge ökologische und soziale Kriterien erfüllen.

2. Nutze Plattformen wie birdsoftrust.com

Hier findest du übersichtlich aufbereitete Infos zu zertifizierten nachhaltigen Konten in Österreich – quasi alle „Umweltzeichen Konten“ in Österreich.

3. Stell Fragen – direkt bei deiner Hausbank

Transparenz ist ein Zeichen echter Nachhaltigkeit. Frage deshalb ruhig gerne aktiv nach:

  • Was passiert mit meinen Einlagen?
  • Welche Branchen werden finanziert?
  • Gibt es eine klare Nachhaltigkeitsstrategie?

Besonders dieses „Fragen stellen“ ist mir wichtig, immer wieder zu erwähnen. Denn wir brauchen nicht eine einzige nachhaltige Bank, die ihre Investitionen hinterfragt, sondern wir müssen ALLE Banken dazu bringen, verantwortungsvoll zu finanzieren und investieren. Das können wir nur gemeinsam bewegen, indem wir ihnen zeigen, dass es uns wichtig ist.

Mehr lesen: Nachhaltige Banken in Österreich - So machst du dich auf die Suche

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Schritt in die richtige Richtung

Ein positives Beispiel innerhalb des bestehenden Systems ist das Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen. Hier wurde Österreichs erstes Gemeinwohlkonto gemeinsam mit der Genossenschaft für Gemeinwohl entwickelt. Das macht sie natürlich noch nicht zur durchgängig nachhaltigen Bank. Aber es ist ein wichtiger und mutiger Schritt in die richtige Richtung – nämlich mehr Verantwortung im Finanzbereich.

Aber auch das zeigt wieder: Ein nachhaltiges Konto ist ähnlich wie beim nachhaltigen Investieren oft ein Kompromiss. Zwar ein Schritt in die richtige Richtung – aber (noch) nicht das Endziel.

Wenn du dich jetzt fragst, bei welcher Bank in Österreich du dein Geld nachhaltig parken kannst, hab ich hier auch noch einen passenden Blogartikel für dich: „Nachhaltige Banken in Österreich: So geht die Suche“

Fazit: Du musst nicht perfekt handeln – aber informiert entscheiden

Die Frage nach einem nachhaltigen Konto in Österreich wirft viele neue Fragen auf. Und das ist gut so. Ich freue mich riesig, dass du dein Geld im Hinblick auf Nachhaltigkeit kritisch hinterfragst. Deine Fragen sind absolut berechtigt.

Wichtig ist: Du bist damit schon einen großen Schritt weiter als viele – du stellst dir diese Fragen.

Finanzielle Selbstbestimmung bedeutet nicht immer, die perfekte Lösung zu haben, sondern informierte Entscheidungen auf Basis deiner Werte zu treffen.

Ob und mit welcher Lösung du dich letztlich wohlfühlst, hängt von deinen eigenen Werten und Prioritäten ab. Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen – aber ich begleite dich gern immer dabei.

💚 Dein nächster Schritt: Green Money Compass

Dein Konto ist nämlich nur ein Anfang. Es gibt viele unterschiedliche Wege, mit deinem Geld einen Unterschied für die Welt & für deine Zukunft zu machen – auch jenseits vom nachhaltigen Investieren.

In meinem Mini-Onlinekurs Green Money Compass findest du Orientierung, Inspiration und einfache Tipps, wie du deine Finanzen Schritt für Schritt nachhaltig und wertebasiert aufstellen kannst.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zu nachhaltigen Konten in Österreich

Ein nachhaltiges Konto wird von einer Bank angeboten, die deine Einlagen nach sozialen, ökologischen und ethischen Kriterien verwendet – z. B. ohne fossile Energie, Rüstung oder ausbeuterische Branchen zu finanzieren. Halte am besten Ausschau nach dem Österreichischen Umweltzeichen. 

Derzeit gibt es in Österreich keine Bank, die durchgängig nachhaltig wirtschaftet wie z.B. in Deutschland eine GLS Bank, Tomorrow, EthikBank, Triodos Bank, etc. (siehe Fair Finance Guide Deutschland). Es gibt aber durchaus nachhaltige Finanzprodukte in Österreich, die z.B. mit dem Österreichischen Umweltzeichen (UZ 49) zertifiziert sind oder auf anderem Wege transparent mit ihren nachhaltigen Bemühungen umgehen. 

Banken verwenden Einlagen für Kreditvergaben oder Investitionen. Bei konventionellen Banken kann das Geld in fossile Energien, industrielle Landwirtschaft oder Waffen fließen – auch ohne dein Wissen.

Das Umweltzeichen UZ 49 ist eine staatliche Zertifizierung für besonders nachhaltige Bankprodukte in Österreich. Es stellt sicher, dass ökologische und soziale Mindeststandards eingehalten werden.

Du findest auf der Website des Österreichischen Umweltzeichens eine aktuelle Excel-Übersicht oder du wirfst einen Blick auf birdsoftrust.com. Hier werden zertifizierte Konten mit Umweltzeichen und weiteren Kriterien gelistet und verglichen.